Im Gespräch mit der GEW: Fachlehrkräfte stärken – Hindernisse abbauen

6. Feb. 2025

Die CDU-Landtagsabgeordneten Cornelia von Loga und Dr. Alexander Becker trafen sich mit Vertretern der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), um über die Herausforderungen und Perspektiven für Fachlehrkräfte in Baden-Württemberg zu sprechen. Beatrix Mumm, Isa Müller und Nils Schmitt von der GEW thematisierten insbesondere die Ausbildung, berufsbegleitende Weiterqualifikationen sowie die Arbeitsbedingungen dieser Lehrkräfte.

In Baden-Württemberg sind rund 8.000 Fachlehrkräfte tätig, unter anderem in den Bereichen musisch-technisch, Sonderpädagogik und technische Bildung. Nach einer ersten Berufsausbildung entscheiden sie sich bewusst für eine zusätzliche, dreijährige Ausbildung mit Referendariat, um an Schulen zu unterrichten. Beatrix Mumm betonte, dass Fachlehrkräfte mit Leidenschaft und Herzblut an den Schulen arbeiten würden.

Im Berufsalltag leisten Fachlehrkräfte einen unverzichtbaren Beitrag, dennoch verdienen sie weniger und haben ein höheres Deputat als studierte Lehrkräfte. Während Letztere mit A13 und 27 Wochenstunden eingestellt werden, beginnen musisch-technische Fachlehrkräfte mit A10 und 28 Wochenstunden. Zwar bieten Fort- und Weiterbildungen Aufstiegsmöglichkeiten, doch der Zugang ist begrenzt. Alexander Becker MdL bemängelte, dass die Aufstiegslehrgänge einen Flaschenhals darstellten und forderte mehr Plätze, um motivierten Lehrkräften echte Perspektiven zu bieten.

Kritik äußerten die Abgeordneten auch an den bestehenden Weiterbildungsregelungen: Fachlehrkräfte, die ein berufsbegleitendes Lehramtsstudium absolvieren, müssen ein zweites, identisches Referendariat durchlaufen, selbst wenn sie bereits langjährige Unterrichtserfahrung haben. Dr. Alexander Becker: „Für mich ist es verwunderlich, warum diese Lehrkräfte noch dazulernen müssen, wenn sie bereits seit Jahren erfolgreich an den Schulen unterrichten. Auch das verpflichtende integrierte Semesterpraktikum (ISP) für Fachlehrkräfte, das eigentlich als Orientierung für angehende Lehrkräfte gedacht ist, ist kritisch zu sehen.“

Cornelia von Loga unterstrich abschließend die zentrale Bedeutung der Fachlehrkräfte im Bildungssystem: „Es besteht ein dringender Reformbedarf bei den Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie eine Anpassung der Studien- und Referendariatsbedingungen, um ihre wertvolle Arbeit angemessen zu unterstützen.“