Podiumsdiskussion fordert Kulturwandel beim Sexkaufverbot

19. Nov 2024

Das Thema „Sexkaufverbot: Brauchen wir das ‚Nordische Modell‘?“ stand im Fokus eines Diskussionsabends, zu dem der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Whittaker, die CDU-Landtagsabgeordnete Cornelia von Loga und die Frauen Union Baden-Baden eingeladen haben. Die Veranstaltung nahm die Notwendigkeit eines gesellschaftlichen und gesetzlichen Kulturwandels in den Blick.

Die Eröffnung der Veranstaltung übernahm Cornelia von Loga MdL. „Deutschland ist das Bordell Europas“ machte sie klar und forderte wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz von Frauen, die in Ausbeutungssituationen geraten. Im Verlauf der Diskussion wurde die Dringlichkeit dieser Forderungen durch zahlreiche Beiträge verdeutlicht.

Kai Whittaker MdB sprach sich deutlich für das Nordische Modell aus, bei dem der Kauf sexueller Dienstleistungen unter Strafe steht. Für ihn sei Prostitution kein Beruf wie jeder andere. „Das derzeitige Gesetz ist naiv und schützt die betroffenen Frauen nicht ausreichend“, erklärte Whittaker und forderte einen umfassenden Kulturwandel, der den Schutz der Frauen in den Mittelpunkt stellt.

Unter der Moderation von Evelin König brachten auch weitere Experten ihre Ansichten ein. Mitja Frank, Jugendamtsleiter der Stadt Baden-Baden, wies auf die zunehmende Jugendprostitution hin und forderte, dass Prävention bereits in der Kindheit beginnen müsse. Katrin Kern, Polizeioberkommissarin, machte auf die sprachlichen Barrieren aufmerksam, die vielen Frauen den Zugang zu Hilfsangeboten erschweren. Sie forderte mehr Dolmetscherinnen und standardisierte Verfahren.

Dr. Eva Pantke-Ehlers, Ärztin und Psychotherapeutin, betonte die Notwendigkeit einer besseren Sexualpädagogik und forderte mehr finanzielle Mittel für Ausstiegsprogramme, während Prof. Dr. Gunda Rosenauer, Professorin für Psychologie, die psychischen und sozialen Folgen der Prostitution verdeutlichte. Susanne Wetterich, Vorsitzende der Frauen Union Baden-Württemberg, kritisierte, dass das bestehende Gesetz ein kriminelles Milieu begünstige, das Frauen systematisch ausnutze.

Kai Whittaker MdB griff die Argumente der Redner auf und betonte die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Wandels: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Frauen weiterhin als Ware behandelt werden.“ Zum Abschluss forderte Cornelia Geiger-Markowsky, Vorsitzende der Frauen Union Baden-Baden, die Anwesenden auf, sich aktiv in die politische Debatte einzubringen.

Die Veranstaltung machte klar: Deutschland braucht einen tiefgreifenden gesellschaftlichen und gesetzlichen Wandel, um Prostitution zu regulieren und Frauen vor Ausbeutung zu schützen.